Ausdrucksmalen ist ein Prozess kreativen Selbsterlebens, in dem innere Bilder und Motive in einer ungezwungenen Vorgehensweise sichtbar werden und Gestalt finden. Beim Ausdrucksmalen braucht es keinerlei malerische Vorerfahrung oder „Begabung“. Jede/r malt gemäß den eigenen Möglichkeiten und frei von Leistungsdruck oder Bewertung. Ohne Themenvorgabe gehen die Malenden auf eine Entdeckungsreise, sie experimentieren mit Farbe und Formen im Nachspüren und folgen den eigenen inneren Impulsen. Dabei entwickeln sich nach und nach Motive oder Malthemen und ein für den Malenden stimmiges Bild wächst und entsteht. Hier in der Klinik wird schwerpunktmäßig das therapeutische Ausdruckmalen und das Sandspiel angeboten.

Dieser Prozess wird begleitet von einer Maltherapeutin, die die Malenden im Finden des eigenen Ausdrucks unterstützt und das Erleben des Malenden annimmt.

Ausdruckmalen hat viele therapeutische Wirkungen

  • Sowohl das Gestalten wie auch die Gestaltungen spiegeln die eigenen inneren Haltungen, Motive und Zustände und tragen so zur Entwicklung eigener Identität und Autonomie bei.
  • Es ermöglicht einen Zugang zu unbewussten und implizit gespeicherten biographisch geprägten Reaktions- und Wahrnehmungstendenzen, die so erfahrbar und im ersten Schritt in seiner früheren Bedeutung verstanden und gewürdigt werden können.
  • In einem weiteren Schritt können diese Bilder dann in der äußeren Gestaltung verändert und ergänzt werden, so werden alternative Möglichkeiten und ihre Wirkungsweisen erprobt.
  • Ressourcen können gezielt thematisiert und reaktiviert werden, was zur Stabilisierung und Ermutigung beiträgt und dadurch besonders depressiven/resignativen Prozessen entgegenwirken kann.
  • Durch das eigene Gestalten und Handeln am Werk entsteht eine grundlegende Erfahrung von Selbstwirksamkeit, Selbstverantwortung und Gegenwartsorientierung. Dies ist insbesondere für die Arbeit mit traumatisierten Patienten und die Integration traumatisierender Bilder und Begebenheiten bedeutsam.